Erlebniswerkstätten mit mobilem Einsatzteam
Im September 2023 eröffnete das erste KI-Studio in München, im Februar 2024 kam ein weiteres in Stuttgart hinzu. Diese stationären Erlebniswerkstätten des Fraunhofer IAO ergänzt das KI-Infomobil, ein Bus, der das Projekt direkt zu den Unternehmen bringt: Das Projektteam hat praxisnahe Demonstratoren im Gepäck und erarbeitet in Workshops mit den Beschäftigten vor Ort, an welchen Stellen KI-Anwendungen in ihrem Unternehmen sinnstiftend sein können und welche Schritte noch zu gehen sind, um ein solches Vorhaben erfolgreich umzusetzen.
»Wir möchten die Unternehmen und ihre Beschäftigten in eine mündige, aktive Rolle führen, weg vom passiven Ohnmachtsempfinden. Damit sie fundierte Entscheidungen treffen können, müssen sie die KI und ihre Grund-Funktionsweisen verstehen«, macht Dennis Klau deutlich, Experte für angewandte KI am Fraunhofer IAO. Um dieses Verständnis zu schaffen und ein unbefangenes Experimentieren mit der Technologie zu ermöglichen, haben die Fachleute ihr KI-Infomobil mit zwei Arten von Demonstratoren ausgestattet. Die eine veranschaulicht konkrete Anwendungsszenarien, der andere Typus sind Technologie-Demonstratoren, die die Funktionsweise von KI erlebbar machen: Wie funktioniert ein Sprachmodell? Wie arbeitet ein Bildgenerator? Welche Auswirkungen haben die Trainingsdaten auf die KI?
»Wir klären darüber auf, dass eine KI kein Wissensmodell ist, dass ein Sprachmodell seinen Output über eine Wahrscheinlichkeitsverteilung definiert und dass ein Bildgenerator ein Bild nicht aus einzelnen Elementen des Trainingsmaterials zusammenwürfelt. So zeigt eines unserer interaktiven Exponate zum Beispiel, wie KI aus Pixelwerten Schritt für Schritt eine Darstellung generiert«, erläutert KI-Spezialist Klau. Ein weiteres Exponat verdeutlicht, welche Auswirkungen die Trainingsdaten auf eine KI haben; warum etwa ein Chatbot spricht, was er spricht und wie sich das Verhalten und die Aussagen einer KI verändern, wenn man die Trainingsdaten abwandelt.
Ein Demonstrator aus der Kategorie der Einsatzszenarien wiederum fokussiert auf Dokumentenanalyse: Interessierte können Dokumente einscannen und herausfinden, welches Angebot am besten auf eine fiktive Ausschreibung passt. »Die KI registriert, was sie auf den eingereichten Seiten findet, ordnet es im Hinblick auf das Leistungsverzeichnis ein und stellt das Ergebnis übersichtlich dar. Hier können wir sehr gut zeigen, wie Künstliche Intelligenz bei solch manuellen Tätigkeiten wirklich gut entlasten und Entscheidungen auch ein Stück weit objektivieren kann«, erläutert Verena Pohl.