Spitzenbelastungen in der Netzinfrastruktur
Werden an allen Ladestationen gleichzeitig Elektrofahrzeuge angeschlossen sind Spitzenleistungen von über 500kW prinzipiell möglich. Für diese hohen lokalen Lasten sind Parkhäuser in den seltensten Fällen ausgelegt und eine entsprechende Nachrüstung wäre mit hohen Kosten verbunden. In der Praxis wird es jedoch kaum vorkommen, dass an allen Ladestationen gleichzeitig Fahrzeuge eingesteckt werden und mit voller Anschlussleistung laden. Mit der bestehenden Anlage wird deshalb untersucht, wie hoch die tatsächlichen Spitzenlasten im Alltagsbetrieb ausfallen und auf welche Maximalwerte eine Installation sinnvollerweise ausgelegt werden muss.
Lastmanagementsysteme
Werden Parkhäuser nicht auf die maximal möglichen Spitzenbelastungen ausgelegt, empfiehlt sich eine entsprechende Steuerung, um die Anlagen im Einzelfall nicht zu überlasten. Intelligente Lastmanagementsysteme ermöglichen es, die Ladung der Fahrzeuge zeitlich zu verteilen bzw. die Ladeströme entsprechend der Lastsituation zu begrenzen. Zusätzlich können die Spitzenlasten weiterer Verbraucher, z. B. angeschlossener Bürogebäude und Industrieanlagen, sowie die übergeordnete Netzsituation mit berücksichtigt werden.
Flottenmanagementsysteme
Während bei Verbrennungsfahrzeugen die Reichweite kein limitierender Faktor ist, spielt diese in Verbindung mit längeren Ladezeiten bei Elektrofahrzeugen eine wesentliche Rolle für das Flottenmanagement. Werden Fahrzeuge gebucht, muss ein gewisser Ladestand vorhanden sein, um die entsprechenden Mobilitätsbedürfnisse erfüllen zu können. Da die Reichweite u.a. aber sehr stark von der Topografie der Fahrstrecke, dem Vollgasanteil und der Verwendung von Heizung und Klimaanlage abhängen, muss eine gewisse Flexibilität für die Planung nachfolgender Fahrten gewährleistet werden. Hierfür wurde mit dem EcoGuru ein intelligentes Systeme entwickelt und in der Praxis getestet, welches die Mobilitätsbedürfnisse der Nutzer sowie die Anforderungen und Restriktionen der Fahrzeuge und Energieinfrastruktur in Einklang bringt.
Micro Smart Grid
Die gesamte Ladeinfrastruktur ist als steuerbarer Verbraucher in ein Micro Smart Grid eingebunden. Hierdurch werden die Elektrofahrzeuge nicht nur durch umweltfreundlichen Strom aus einer Photovoltaikanlage versorgt, sondern sind Teil eines übergeordneten Energiemanagements. Hierbei werden Flexibilitäten aus verschiedenen Speichersystemen genutzt, um die Stromerzeugung mit dem Verbrauch effizient und netzfreundlich aufeinander abzustimmen.
Fuhrparkanalysen und Flottenversuche
Über das Programm elektromobilisiert.de werden Fuhrparkanalysen für Dienstwagenflotten angeboten, um deren Potenziale für eine Elektrifizierung zu evaluieren. Im Rahmen der Projekte können Elektrofahrzeuge aus der Forschungsflotte des Fraunhofer IAO für Demonstrationseinsätze und Flottenversuche bereitgestellt werden.