Sauberes Wasser für Indien

Heraus­forderung

Die Verbesserung der Wasserversorgung in der indischen Region Pune ist die Zielsetzung des Projekts BIBS. Ein wichtiger Ansatzpunkt hierzu ist der Ausbildungsstand der Mitarbeiter. Denn oft mangelt es nicht an verfügbaren Technologien, sondern vielmehr am notwendigen Know-how, um die Ausstattung einsatzfähig zu halten und effizient zu nutzen. Hinzu kommt, dass die Arbeit in Kläranlagen ein vergleichsweise geringes gesellschaftliches Ansehen genießt und die Fluktuation unter den Mitarbeitenden entsprechend hoch ist. Abhilfe schafft ein neu entwickelter Kurs »Water Management« nach deutschem Vorbild, der das Wissen zum Betreiben von Wasserversorgungs- und -entsorgungsanlagen in kompakter Form vermittelt und gleichzeitig – durch die Verleihung eines in Indien hoch geschätzten »deutschen« Zertifikats – für eine Aufwertung der dortigen Beschäftigten sorgt.  

Methodik

Zusammen mit der All India Shri Shivaji Memorial Society (AISSMS), dem VESBE e.V. in Hennef, dem Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft (ISWA) und dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart entwickelte das Fraunhofer IAO einen Zertifikatskurs »Water Management« für den indischen Markt. Wichtige Meilensteine waren eine umfassende Analyse der Bedingungen vor Ort, die Entwicklung und Anpassung der Schulungsinhalte, der Einsatz moderner Trainingsmethoden (u.a. interaktive 3D-Modelle), das Ausarbeiten eines tragfähigen Geschäftsmodells sowie die Umsetzung und Evaluation des neuen Bildungsangebots.

Ergebnis

Im Anschluss an eine umfangreiche Train-the-Trainer-Ausbildung wurde der dreimonatige Zertifikatskurs erstmals Ende 2015 vom indischen Partner ASSSMS erfolgreich durchgeführt. Bereits im ersten Jahr bestanden mehr als 400 Absolventen erfolgreich die Prüfung. Die weitere Betreuung des Kursangebots übernimmt das neu gegründete Joint Venture »Indo-German Competence Academy«.