Wie können und wollen wir uns in Zukunft fortbewegen? Wie verändert sich dadurch das Bild und Leben in unseren Städten? Können wir uns das jetzt überhaupt schon vorstellen? Unsere Ansprüche an die Mobilität haben sich über die letzten Jahre ebenso verändert wie die Herausforderungen, denen wir begegnen müssen. Klimawandel, erhöhtes Verkehrsaufkommen, aber auch technische Entwicklungen und gesellschaftliche Werte beeinflussen sowohl Mobilitätsformen und -angebote als auch unser Mobilitätsverhalten.
Um solch komplexe Fragestellungen beantworten zu können, helfen Technologien wie beispielsweise Virtual Reality (VR), die abstrakte und räumlich schwer vorstellbare Zukunftsbilder intuitiv zugänglich und erlebbar machen. Aus diesem Grund kam im gemeinsamen Projekt »2049: Zeitreise Mobilität« des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und des Hessischen Rundfunks zur Erhebung der Mobilitätsbedürfnisse ein interaktiver VR-Film zum Einsatz. Ziel des Projekts war es, die Akzeptanz von Zukunftskonzepten im Feld der Mobilität auf breiter und international angelegter Basis zu untersuchen. Mit dem Aufsetzen einer VR-Brille konnten die Testpersonen in Szenarien realer Städte in Deutschland und den USA im Jahr 2049 eintauchen, unterschiedliche Mobilitätskonzepte kennenlernen und bewerten. Die VR-basierte Befragung fand im Zeitraum Mai bis Oktober 2019 statt und wurde über mehrere Veranstaltungen in beiden Ländern hinweg durchgeführt. In der gleichnamigen Studie sind sowohl die Befragungsergebnisse zusammengestellt als auch Erkenntnisse über die Nutzung virtueller Realität als neue Form zur Erhebung von Technologieakzeptanz zu finden.
Emissionsfreie Mobilität spielt generationsübergreifend eine wichtige Rolle
Für eine übersichtliche Auswertung der quantitativen Nutzerbefragung sind die Teilnehmenden in fünf Generationen unterteilt: von den »Traditionals«, die bis 1955 geboren wurden, bis hin zur »Generation Z«, zu denen die jüngsten Teilnehmenden ab dem Geburtsjahr 1995 zählen. In einer Tabelle sind die fünf am häufigsten genannten Attribute der jeweiligen Gruppen abgebildet, die sie sich für die Mobilität der Zukunft wünschen. Auffällig ist, dass das Thema Emissionsfreiheit von allen Gruppen auf den ersten Platz gewählt wurde, außer von Befragten aus der Generation Z. Zwar spielt dieser Aspekt für diese Generation auch eine große Rolle, allerdings zeigt sich hier ebenfalls ein vergleichsweise sehr großes Sicherheitsbedürfnis. Doch das Thema Verkehrssicherheit stieß ebenso wie Flexibilität auf eine breite Resonanz unter allen Befragten. Schnelle Mobilität wurde nur von den beiden jüngeren Generationen höher priorisiert und ist bei den anderen drei Generationen nicht unter den Top 5 zu finden. Dafür zeigt sich bei diesen ein hohes Bedürfnis nach Benutzerfreundlichkeit, was wiederum von den beiden jüngeren Generationen nicht häufig genannt wurde.
Virtual Reality erweist sich als wichtiges Transfermedium in Akzeptanzbefragung