Die fortschreitende Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellen Lernens (ML) führt zu zunehmend intelligenten, komplexen und vernetzten Maschinen. Sogenannte Human-Maschine-Interfaces (HMI) gewinnen zunehmend an Bedeutung, da es für den Nutzer immer wichtiger wird, die Komplexität der Interaktion mit einer Maschine so gering wie möglich zu halten, auch wenn die volle Funktionsfähigkeit der Maschine ausgeschöpft wird. HMI-Lösungen gelten bereits heute als Aushängeschild und Treiber für positive Nutzererlebnisse und stellen als fester Bestandteil des Maschinendesigns einen wesentlichen Wettbewerbsfaktor dar. Dabei steht eine große Bandbreite an verschiedenen digitalen Werkzeugen zur Verfügung. Um Entscheidungstragende und Entwickelnde in KMU bei der Auswahl für den eigenen konkreten Anwendungsfall zu unterstützen, bietet die Studie »Überblick über HMI-Tools von heute und morgen« des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO einen Überblick über den aktuellen Stand von Lösungen auf dem HMI-Markt.
Untersuchung und Bewertung aktueller HMI-Lösungen
Dafür wurden 13 Hersteller für HMI-Lösungen zu vier verschiedenen Themengebieten ihrer Werkzeuge und neusten Entwicklungen befragt: Diese umfassten die Entstehungsgeschichte der Tools, deren Aufbau, Stärken und Schwächen, Zielgruppen, erforderliches Vorwissen sowie die Unterstützung im Produktionsprozess. »Anschließend haben wir diskutiert, wie die Zukunft aussehen könnte, welche Technologien und Plattformen im Fokus stehen und wie wir als Team aus Entwicklern, UX-Designern und Forschern damit arbeiten können«, so David Blank vom Fraunhofer IAO und Mitverfasser der Studie. Außerdem stellt das Forschungsteam hilfreiche Entscheidungskriterien vor und vermittelt praxisrelevantes Wissen zur Gestaltung von Nutzererlebnissen für eine systematische Orientierungshilfe beim Design- und Entwicklungsprozess.
Handhabung und Nutzererlebnis von HMI als entscheidender Faktor
In Anknüpfung an die beiden vorangegangenen HMI-Studien »Usability und Human-Machine-Interfaces in der Produktion« und »Potenziale der Mensch-Technik-Interaktion für die effiziente und vernetzte Produktion von Morgen« liegt der Fokus dieser Studie auf dem Designprozess von HMI und auf den verschiedenen Produktions- und Automatisierungsebenen. Denn die Handhabung und Gestaltung der Nutzeroberfläche spielt eine entscheidende Rolle bei der Interaktion zwischen Mensch und Maschine. »Im Zentrum der Entwicklung muss immer der Mensch stehen. Um eine hervorragende Usability und begeisternde User Experience zu erreichen, müssen auch die Umgebung und die Prozesse beachtet werden. Eine schöne Oberfläche alleine reicht nicht und macht noch lange kein gutes Design aus – Design ist mehr«, erklärt David Blank.
Teil einer Studienreihe zur Unterstützung von KMU
Die aktuelle Studie ist Teil einer Studienreihe des »Business Innovation Engineering Centers (BIEC)« und unterstützt Unternehmen – insbesondere KMU – bei der Entwicklung von HMI. Das BIEC wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg gefördert und bietet umsetzungsorientierte Entwicklungs- und Transfermaßnahmen mit dem Ziel an, die digitale Transformations- und Innovationsfähigkeit von KMU in Baden-Württemberg nachhaltig zu steigern. Eines dieser Transferangebote stellt die BIEC-Studienreihe zur digitalen Transformation in KMU dar. In ihr werden zu aktuellen Themenfeldern der Digitalisierung Bedarfe aufgedeckt, zukünftige Entwicklungsrichtungen untersucht und Lösungsansätze aufgezeigt.