Im Projekt wurden viele hochinteressante Themen analysiert, darunter Beispiele wie Artificial Brain, Global Protein Supply oder Transient Materials. Bei einigen der Spotlights herrscht unter den Expertinnen und Experten große Einigkeit bezüglich ihrer Relevanz (z. B. »liquid biopsy«). Andere wurden sehr kontrovers diskutiert, wie etwa der Ansatz im Geoengineering, durch geologische Landschaftsgestaltung das Schmelzen der Gletscher zu verringern um den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen. Auch wenn die wirtschaftliche Relevanz von Geoengineering zunächst nur indirekt ersichtlich ist, sollte laut Aussage der Experten dem Thema dennoch eine besondere Aufmerksamkeit zukommen, da gesellschaftliche Auswirkungen von Technologien ein besonders reflektiertes Handeln in der Forschung erfordern.
Umfassende Fraunhofer-Expertise aus allen 72 Forschungsinstituten
Cornelia Reimoser, Forschungskoordinatorin der Fraunhofer-Gesellschaft, hebt neben dem systematischen, sehr breiten Scanning von Zukunftsthemen eine weitere Besonderheit des Projekts hervor: »Der Fraunhofer-Foresight-Prozess nutzt für seinen systematischen Blick in die Zukunft die umfassende Fraunhofer-Expertise über alle 72 Forschungsinstitute hinweg. Er zeigt Zukunftsthemen für die angewandte Forschung, die entscheidende Auswirkungen auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen haben könnten.«
Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse auf Deutsch und Englisch läuten die zweite Projektphase ein: Mit dem Ziel, das methodische Vorgehen weiter zu optimieren, werden neue digitale Informationsquellen und Auswertungsmöglichkeiten genutzt und ein Dialog mit den Forscherinnen und Forschern der Fraunhofer-Gesellschaft angestoßen.