Wie wir Wirtschaft und Gesellschaft fit für die Zukunft machen
Die 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow endete im November 2021 mit einem historischen Beschluss: Erstmals in der Geschichte der Weltklimakonferenzen haben sich alle Staaten darauf geeinigt, die globale Energiewende zu beschleunigen. Deutschland will seinen Treibhausgasausstoß bis 2030 um mindestens 65 Prozent senken – und 2045 klimaneutral werden. Doch wie lassen sich diese Ziele erreichen?
Das Fraunhofer IAO beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Frage, wie sich der Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft positiv gestalten lässt. Doch noch nie war Veränderung so wichtig wie heute: Das liegt zum einen am Klimawandel, der uns zwingt, radikal umzudenken. Ein weiterer Treiber für Transformation ist die Digitalisierung, die alle Bereiche des Lebens rasant umkrempelt. Und, als wäre das noch nicht genug, brach auch noch die Corona-Pandemie über uns herein – und veränderte die Art, wie wir arbeiten, quasi über Nacht.
Als Forschungsinstitut, das an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft arbeitet, unterstützen wir unsere Kunden und Partner dabei, den Herausforderungen, die daraus für sie resultieren, zu begegnen. In Kooperation mit ihnen erarbeiten wir Transformationsstrategien, leiten Transformationsprozesse ein, erschließen Potenziale innovativer Technologien und entwickeln neue Geschäftsmodelle. So sehen wir Herausforderungen als Chancen – und ebnen den Weg in eine Zukunft, in der alle profitieren: Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.
Wie Nachhaltigkeit in unterschiedlichen Gebieten erreicht werden kann, zeigen wir Ihnen anhand von einigen Beispielen in diesem Jahresbericht. In vier großen Themenbereichen stellen wir dar, welche Transformationsprozesse notwendig sind – vom klimagerechten Umbau von Unternehmen bis zur urbanen Mobilität der Zukunft, von hybriden Arbeitswelten bis hin zur Weiterbildung in Zeiten der Digitalisierung – und welche konkreten Projekte wir gemeinsam mit unseren Partnern realisieren oder schon umgesetzt haben.
Der Blick in diese Projektlandschaft zeigt, dass es sich bei der Digitalisierung nicht nur um eine technologische Ergänzung des Bestehenden handelt. Ihre Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft reichen weiter. E-Mobilität und Digitalisierung etwa führen zu einer Verzahnung der Bereiche Energie, Mobilität und Stadtentwicklung. Klassische Branchengrenzen werden durchlässig, neue Geschäftsfelder und -modelle tun sich auf. Was das konkret für Unternehmen bedeutet, ist die zentrale Frage zahlreicher Projekte des Fraunhofer IAO und seiner Kooperationspartner.
Im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) blicken wir mit dem KI-Fortschrittszentrum auf eine Reihe realisierter Industrieprojekte in verschiedenen Branchen zurück. Im stationären Handel kann KI dazu beitragen, Innovationen zu gestalten und umzusetzen. Das »Kompetenzzentrum Smart Services« liefert dazu zukunftsfähige Lösungen für den Einzelhandel.
Eine weitere digitale Revolution steht mit dem Quantencomputing ins Haus. Deshalb suchen wir in mehreren Projekten Wege, die Technologie für die Wirtschaft nutzbar zu machen. Und im Kompetenzzentrum »Quantencomputing Baden-Württemberg« können Unternehmen Quantenanwendungen schon heute erproben.
Die Umsetzung neuer Arbeitsformen hat pandemiebedingt eine enorme Beschleunigung erfahren. Aufbauend auf unseren Forschungsarbeiten zu innovativen Arbeitswelten entstanden in einem großen Verbundprojekt neue Lösungen für die Zusammenarbeit.
Über diese und weitere Projekte berichten wir in diesem Jahresbericht und hoffen, Ihnen damit eine Inspiration zu sein: bei der Vorstellung, wie eine nachhaltige Zukunft aussehen könnte. Und bei den Schritten, die auf dem Weg dahin notwendig sind.
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
die Institutsleitung