Vom 25. bis 27. März 2025 fand erstmals das hochkarätige »European Robotics Forum« des europäischen Roboterverbands euRobotics in der Stuttgarter Liederhalle statt. Über 1500 internationale Expertinnen und Experten aus Industrie und Forschung tauschten über drei Tage in vielfältigen Formaten wie Vorträgen, Workshops und Paneldiskussionen ihr Wissen aus.
Premiere feierte allerdings ein ganz neues Format schon am 24. März 2025: Gemeinsam mit dem Veranstaltungspartner Cyber Valley hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO den Nachmittag im Sinne des »Public Engagement« gestaltet. Unter dem Motto »Leben und Arbeiten mit Robotern: Erleben. Begreifen. Mitgestalten.« konnten über 200 interessierte Bürgerinnen und Bürger auch ganz ohne Robotik-Vorkenntnisse kostenlos an einem dreistündigen Programm teilnehmen.
Workshops bieten Raum für zentrale Fragen zur Zukunft der Robotik
In seiner Eröffnungsrede betonte Dr. Matthias Peissner, Leiter des Forschungsbereichs »Mensch-Technik-Interaktion« am Fraunhofer IAO, dass Robotik den Menschen unterstützen und nicht ersetzen oder nachahmen sollte. Er sagte: »Die Robotik steht vor einem großen Entwicklungssprung – Technologien wie KI werden unser Verständnis von Arbeit und Zusammenarbeit neu definieren. Sie sollten ein Wörtchen dabei mitreden – und diese Möglichkeit geben wir Ihnen heute Nachmittag.« Seine Co-Moderatorin Janis-Anne Fischer ist bei Cyber Valley für das Thema »Public Engagement« zuständig und leitete im Anschluss an die Führung durch die Roboterausstellung einen von vier Workshops, in denen die teilnehmenden Zielgruppen Schulen, Unternehmen und Forschung, Bürgerinnen und Bürger sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Ideen, Anregungen aber auch Ängste und Sorgen äußern konnten – oder per Legomodell ihre Zukunftsvision für die Zusammenarbeit mit Robotern selbst bauen konnten. Aus der Stimmungsabfrage ergab sich u.a., dass 60 Prozent der Teilnehmenden dem Thema Robotik zwar grundsätzlich positiv gegenüberstehen, jedoch die Hälfte von ihnen noch nicht über genügend Wissen verfügen, um verantwortungsvoll mit Robotern umgehen zu können.
Zusammenarbeit zwischen Mensch und Robotern neu definieren
Den Abschluss des Forums bildete eine Paneldiskussion zum Thema »Leben und Arbeiten mit Robotern – unsere Zukunft gestalten«, moderiert von Matthias Peissner, der die Anregungen und Fragen aus den vier Workshops mit in die Diskussion einfließen ließ. Mit auf dem Podium waren Dr. Susanne Herre (Geschäftsführerin der IHK Stuttgart), Jan Helwerth ( HR Expert for Talent Acquisition, Employer Branding & Rewardingbei Bosch), Wieland Brendel ( Gruppenleiter am MPI-IS und Tübingen AI Center und Principal Investigator am ELLIS Institut Tübingen) und Maximilian Locher (Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall). Alle waren sich einig, dass Technologie nicht den Menschen treiben sollte, sondern der Mensch die Technologie nach wirtschaftlichen, ethischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten selbst gestalten muss.
Die starke Präsenz des Fraunhofer IAO auf dem ERF 2025 unterstreicht die Bedeutung des Instituts als Impulsgeber und Gestalter im Bereich Robotik und KI. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen, dass das Fraunhofer IAO nicht nur ein wichtiger Wegbegleiter für Unternehmen bei der Einführung neuer Technologien ist, sondern auch die gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, die Mensch-Technik-Interaktion im Sinne der Menschen zu gestalten.