Innovative Wohnkonzepte mit neuem »Wir-Gefühl«
Die lebensphasenübergreifenden Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten des Anbieters »POHA House« sind ein Beispiel für innovative Wohnkonzepte, die das Whitepaper vorstellt. Hier stehen neben verschiedenen monatlich buchbaren Wohnmöglichkeiten, die den individuellen Bedürfnissen der Bewohnenden gerecht werden, auch der Aufbau und die Pflege einer aktiven Community im Fokus, die Menschen persönlich und beruflich miteinander verbindet. Der Begriff »gemeinschaftsorientiertes Wohnen« steht in diesem Kontext für eine starke Entwicklung in Richtung eines »Wir-Gefühls« in der Stadtbevölkerung für lebendige, partizipative und smarte Quartiere und durchdachte Wohneinheiten, die menschliche Begegnungen in den Vordergrund stellen, wie Prof. Dr. Vanessa Borkmann, Leiterin des Teams Smart Urban Environments am Fraunhofer IAO, erklärt: »Nur durch ein ausgeprägtes Gefühl von Verbundenheit zum Wohnort und zur dort ansässigen Gemeinschaft können international gefragte Talente über mehrere Lebensphasen an einen Standort gebunden oder an diesen wieder zurückgeführt werden. Dies erfordert eine hohe Angebotsqualität und Passgenauigkeit mit den individuellen Bedürfnissen. Zudem findet das Leben in der Community nicht mehr nur im analogen, sondern auch im digitalen und hybriden Raum statt. Für Betreibende werden digitale und analoge Wohn-Services, die flexibel auf die unterschiedlichen, individuellen Bedürfnisse und Lebensstile ausgerichtet werden können, in Zukunft sehr entscheidend.« Ein Schlüsselelement, um attraktive Services anbieten zu können, sind Kollaborationen mit regionalen und lokalen Partnern sowie offene digitale Plattformen, vor allem in Bezug auf die Bereiche Arbeit, Mobilität, Freizeit, Sport, Gastronomie und Kultur.
Ganzheitliche Konzepte für Wohnen, Arbeiten und Leben
»Die Bedeutung von Wohnen reicht heute über die Grenzen des reinen Wohnraums hinaus«, betont Anna-Lena Reulein aus dem Team Smart Urban Environments am Fraunhofer IAO und Leiterin des Projekts. »Es ist wichtig zu erkennen, dass Wohnen für die Nachwuchskräfte von morgen nicht isoliert von seiner Umwelt betrachtet werden kann, sondern vielmehr Teil eines größeren ökologischen, ökonomischen und sozialen Kontexts ist.« Es ist daher notwendig, dass bei der Planung und Gestaltung von Wohnraum in der Stadt- und Standortentwicklung nicht nur der Wohnraum selbst, sondern auch seine Interaktion mit der Umwelt und die Interaktion mit lokalen Arbeitgebern mehr berücksichtigt wird. Dies erfordert laut des Forschungsteams eine ganzheitliche Betrachtung von Wohnraum als Teil eines städtischen Ökosystems.
In einer weiteren Studie widmet sich das Forschungsteam den folgenden Fragen für das Wohnen am Standort Heilbronn: Wie können innovative und serviceorientierte Wohnkonzepte erstellt werden? Wie kann dabei auf spezifische Zielgruppen eingegangen werden? Und welche Strukturen, Akteure und Akteurinnen sowie Kooperationen braucht es, um ein innovatives Ökosystem für eine integrierte Standort- und Wohnraumentwicklung aufzubauen?