Für eine klimaneutrale Zukunft verfolgt Deutschland verschiedene Ansätze, um CO₂-Emissionen zu reduzieren. Ende Mai 2024 wurde die Strategie für CCUS durch die Bundesregierung beschlossen. Im Mittelpunkt liegen die Vermeidung und Substitution. Dennoch werden auch bei besten Bemühungen unvermeidbare CO₂-Quellen wie bspw. die Zementindustrie bestehen bleiben. Gemäß der deutschen Strategie kommen hierfür innovative Lösungen, wie etwa CCUS ins Spiel, um die Immission von CO₂ in die Atmosphäre zu verhindern.
Das EU Horizon2020 Innovation Action Projekt »ACCSESS«, unter der Leitung von SINTEF Energy, konzentriert sich auf die Weiterentwicklung von CCS-Technologien, um eine weit verbreitete Anwendung in Europa zu ermöglichen. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf schwer zu reduzierenden Sektoren, wie etwa der Zementproduktion oder der Papier- und Zellstoffindustrie.
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO ist im Rahmen des Projekts »ACCSESS« für die gesellschaftliche Integration von CCUS sowie die Perspektive von Städten und Regionen verantwortlich. Ziele sind die Erstellung von Lehrmaterialien, die Entwicklung standardisierter CCUS-Lösungen, die Aufklärung nationaler Umweltbehörden und die Durchführung eines umfassenden Kommunikationsplans.
Handbuch mit Klimalösungen
»Das CCUS-Handbuch für nachhaltige urbane Entwicklung erklärt die Rolle dieser Technologie bei der Förderung der urbanen Nachhaltigkeit. Es bietet durch die Analyse aktueller Klimastrategien und Umfragen Orientierung für informierte Entscheidungen zur Umsetzung von CCUS-Technologien«, erklärt Projektleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fraunhofer IAO, Inna Zhuravlova.
Neben dem CCUS-Handbuch arbeitet »ACCSESS« an der Erprobung von CO₂-Abscheidung und -Nutzung, der Entwicklung von CCUS-Ketten sowie an der Einbindung und Information von Stakeholder.
Panel-Diskussion und Online-Workshop
Eine Panel-Diskussion am 17. Juni 2024 im Rahmen der »Morgenstadt-Werkstatt NEO« der Fraunhofer Gesellschaft zielt darauf ab, den Wissensaustausch zu fördern und ein tieferes Verständnis für diese wichtige Klimaschutztechnologie zu schaffen – von der Anwendung im städtischen Umfeld bis hin zu aktuellen Forschungsfortschritten und der öffentlichen Wahrnehmung.
Ebenso wird am 5. Juli 2024 ein Online-Workshop für europäische Städte in englischer Sprache stattfinden, die am Einsatz der Technologie zum Zweck der urbanen Dekarbonisierung interessiert sind. Referenten, der Vorreiterstädte sind Zürich (Schweiz), Trondheim (Norwegen), Göteborg (Schweden) und Rotterdam, Porthos (Niederlande). Sie werden über Erfahrungen, Herausforderungen und Vorteile von CCS-Projekten berichten und darüber, wie Städte davon profitieren können.
Teilnahme an »ACCSESS«-Umfrage
Um den Wissensstand und die Entwicklung von CCUS-Technologien in Europa zu erfassen und den Wissensaustausch zwischen Stadtverwaltungen zu fördern, sucht »ACCSESS« weiterhin europäische Städte für die Teilnahme an zwei Umfragen. Interessierte Städte oder Vertreter öffentlicher Verwaltungen sind eingeladen sich zu beteiligen.