Zur Aktivierung des Hochlaufs einer Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg entsteht am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) Lampoldshausen ein Test- und Anwendungszentrum für Wasserstoffsysteme und -komponenten. Damit sollen Unternehmen, Kommunen und andere Organisationen bei der Entwicklung und Erprobung von Wasserstofftechnologien im industriellen Maßstab unterstützt werden. Zugleich erarbeiten die projektteilnehmenden Institutionen Hochschule Heilbronn, das Forschungs- und Innovationszentrum Kognitive Dienstleistungssysteme KODIS des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und die Technische Universität München Campus Heilbronn wissenschaftlich fundierte Instrumente und Handlungsempfehlungen. Diese Tools dienen als Grundlage für Beratungs- und Transferformate der Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn, welche kleine- und mittlere Unternehmen (KMU), Kommunen und kommunale Unternehmen beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur begleitet. Das Wirtschaftsministerium fördert die genannten Maßnahmen mit Mitteln des Landes und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Besuch von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut zur Förderscheckübergabe
Anlässlich der symbolischen Förderscheckübergabe am 27.04.2023 besuchten Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, und Dr. Renke Deckarm, Geschäftsführender Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission, die Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn. »Ich bin überzeugt, dass das Test- und Anwendungszentrum HYDROGENIUM eine wichtige Unterstützung für unsere kleinen und mittleren Unternehmen sowie für kommunale Unternehmen bei der Gewinnung von Wasserstoffkompetenzen darstellt. Es wird einen entscheidenden Beitrag zum Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg leisten«, führte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut aus. »Das Projekt wird maßgeblich dazu beitragen, die Potenziale von Wasserstoff für den zwingend erforderlichen Transformationsprozess der Wirtschaft aufzuzeigen. Für die Erreichung der Klimaziele und einer hierfür erforderlichen klimaneutralen Wirtschaft wird grüner Wasserstoff der Schlüsselrohstoff sein. Impulse in Schlüsseltechnologien der Zukunft zu setzen, ist heute wichtiger denn je«, so die Ministerin weiter.
Das KODIS des Fraunhofer IAO beschäftigt sich im Projekt mit den Themen Akzeptanz und Qualifizierung. Mittels eines im Projekt entwickelten Tools sollen die individuelle organisationsinterne Akzeptanz von grünem Wasserstoff messbar gemacht und auf dessen Grundlage Handlungsempfehlungen erarbeitet werden. Zur Identifizierung organisationsspezifischer Verwendungspotenziale entwickelt das KODIS außerdem ein Simulationstool, welches den Akteuren zur Verfügung gestellt wird. »Die Akzeptanz ist die Basis, um einen Wandel hin zu grünen Technologien anzustoßen«, erklärt Janika Kutz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum KODIS. »Mit unseren entstehenden Angeboten wollen wir einen Beitrag dazu leisten, Unternehmen aktiv bei diesem Wandel zu unterstützen und bedarfsgerecht Bedenken und Vorurteile abzubauen.«
RegioWIN
Der RegioWIN 2030-Wettbewerb des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurde initiiert, um die Wettbewerbsfähigkeit in den Regionen Baden-Württembergs durch Innovation und Nachhaltigkeit zu verbessern und damit zu einer zukunftsfähigen Regionalentwicklung beizutragen. Das Test- und Anwendungszentrum HYDROGENIUM wurde 2021 als RegioWIN-Leuchtturmprojekt prämiert und war damit zu einer Vollantragsstellung zugelassen.
Leuchtturmprojekt HYDROGENIUM von DLR, Fraunhofer IAO, Hochschule Heilbronn, Technische Universität München und Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn wird mit rund 6,9 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert.