Die digitale Transformation hat weitreichende Auswirkungen auf die Arbeits- und Organisationsprozesse der Zukunft. Auch in Non-Profit Organisationen ist der Einsatz digitaler Technologien notwendig, um Prozesse zu vereinfachen und einen reibungsloseren Arbeitsablauf zu ermöglichen. NPO-spezifische Bedarfe an die Gestaltung und Implementierung digitaler Anwendungen sind bislang kaum erforscht. Doch digitale Technologien können NPO helfen, neue kooperative Organisationsformen einzuführen, ehrenamtliche Arbeit attraktiv zu machen und ihre soziale Wirksamkeit zu erhöhen. Deshalb unterstützt das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO Non-Profit-Organisationen bei der digitalen Transformation. Dazu werden zunächst Gestaltungsfelder zur Nutzung digitaler Technologien für den Wandel zu einer Non-Profit-Organisation 4.0 identifiziert. Dabei liegt der Fokus auf den drei Anwendungsfällen: »Virtuelles Ehrenamt«, »Digitales Organisationshandeln« und »Digitales Lernen«. Für diese drei Bereiche konzipiert das Projektteam Vorgehensweisen zur Einführung digitaler Lösungen sowie digitaler Tools. Diese ermöglichen beispielsweise ein partizipatives Innovationsmanagement, bessere Prozessgestaltung zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen sowie Mitgliedern und NPO-spezifische Lernangebote.
Softwareentwicklung durch Design Thinking und Service Engineering
»Die Corona-Krise verdeutlicht momentan, dass nicht nur Unternehmen dringend systematische Unterstützung bei der digitalen Transformation brauchen, sondern auch Non-Profit-Organisationen, die meist weniger Ressourcen und Gelder für dieses Thema haben«, stellt Dr. Mike Freitag vom Fraunhofer IAO fest. Um die NPOs bestmöglich zu unterstützen, idenzifizieren die Forscherinnern und Forscher des Fraunhofer IAO in einem ersten Schritt den Digitalisierungsgrad der Praxispartner, deren Unterstützungsbedarfe sowie die mit der Digitalisierung verbundenen Herausforderungen für die Non-Profit-Organisationen. Auf dieser Grundlage werden in einem zweiten Schritt passende Prototypen in Form von Softwarelösungen und digital unterstützten Lernangeboten entwickelt. Dabei kommen Methoden des Design Thinkings sowie des Service Engineerings zum Einsatz. Um deren Funktionsfähigkeit zu testen, werden die Pilot-Anwendungen im Anschluss im Realbetrieb getestet, evaluiert und optimiert.
Gemeinsam mit allen Verbundpartnern entwickelt das Fraunhofer IAO als zentrales Transferinstrument das »Digitallabor NPO« als Pop-up-Werkstatt. Dieses ermöglicht es, die im Projekt erarbeiteten Vorgehensweisen und digitalen Tools vorzustellen und erlebbar zu machen. Im Digitallabor können die entwickelten Prototypen auf unterschiedliche Zielgruppen angepasst werden. Diese Lösungen sind dann übertragbar auf weitere Non-Profit-Organisationen. Partner des Projekts sind neben dem Fraunhofer IAO die Stiftung Evangelische Altenheimat, der VDI Württembergischer Ingenieurverein, ver.di und ver.di b+b, die Universität Stuttgart und Input Consulting sowie weitere Transfer- und Value-Partner.