Angesichts steigender regulatorischer Anforderungen und wachsender Erwartungen der Mitarbeitenden wird die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien in deutschen Unternehmen immer dringlicher. Die Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. untersucht, wie HR zur Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz beitragen kann. »Die Integration von Nachhaltigkeit in Personalstrategien ist nicht nur eine Frage der Compliance, sondern ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen«, sagt Claudia Ricci, Co-Autorin der Studie.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz gewinnen auch in der Personalarbeit zunehmend an Bedeutung. In der wissenschaftlichen Literatur wird hierfür der Begriff Green Human Resource Management (Green HRM) verwendet. Dieser definiert sich als systematische und geplante Ausrichtung der typischen HR-Praktiken an den ökologischen Zielen einer Organisation. »Angesichts der globalen Herausforderungen von Umweltkrisen bis hin zu Fachkräftemangel ist Green HRM kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für zukunftsorientierte Unternehmen, es ist Zeit, jetzt zu investieren - es wird sich lohnen.«, betont Kai Helfritz, Leiter Mitgliedermanagement & Kooperationen bei der DGFP.
Schlüsselstrategien zur Integration von Nachhaltigkeit in Unternehmen
Die Studie präsentiert eine Reihe an Erkenntnissen, die für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien in Unternehmen relevant sind. Die wichtigsten sind:
- Doppelte Rolle der HR in der nachhaltigen Transformation: Zum einen ist sie dafür verantwortlich, die eigenen HR-Prozesse umweltfreundlicher zu gestalten. Zum anderen kann sie eine zentrale Rolle bei der Schaffung von Rahmenbedingungen spielen, die nachhaltiges Handeln und Verhalten im Unternehmen ermöglichen und fördern.
- Arbeitgeberattraktivität: Nachhaltigkeit wird als wichtiger Faktor bei der Rekrutierung neuer Talente erkannt.
- Kultureller Wandel: Um nachhaltige Praktiken erfolgreich zu implementieren, ist ein Wandel in der Unternehmenskultur notwendig.
- Anreizsysteme: Die Verknüpfung der variablen Vergütung an Nachhaltigkeitsaspekten stellt ein erhebliches, noch nicht genutztes Potenzial dar.
- Green Skills: Für eine nachhaltige Transformation sind sowohl inhaltliches Wissen als auch soziale und persönliche Kompetenzen erforderlich. Diese werden jedoch (noch) nicht gezielt vermittelt.
»Um im Wettbewerb um Talente erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen Nachhaltigkeit als zentralen Bestandteil ihrer Unternehmenskultur verankern«, so Co-Autorin Dr. Josephine Hofmann.
Zusammenfassend zeigt die Studie: Während Nachhaltigkeit zunehmend in den Fokus der strategischen Unternehmenssteuerung rückt, kommt der Personalarbeit im Kontext der ökologischen Transformation eine neue, gestalterische Rolle zu. Dies eröffnet der Personalabteilung vielfältige Chancen, insbesondere sich als zentraler Akteur der ökologischen Transformation zu positionieren.