In dem neuen Buch »Agiles Lernen im Unternehmen« stellen Expertinnen und Experten aus Industrie und Wissenschaft, darunter Gabriele Korge vom Fraunhofer IAO, anhand von Praxisbeispielen die Methodik des agilen Lernens vor. Neue Lernformen wie das agile Sprintlernen ermöglichen es, schnell und bedarfsgerecht neue Weiterbildungsangebote für eine Kompetenzentwicklung in der Arbeit aufzusetzen.
Ob Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder flexible Arbeitsformen: die Notwendigkeit und auch der Wille zu tiefgreifenden Veränderungen ist in Unternehmen jeder Größe und Branche zu spüren und betrifft gleichermaßen Produktion, Dienstleistung oder Verwaltung. Die Coronakrise hat zudem gezeigt, dass es manchmal schneller gehen muss als geplant. Äußere Bedingungen, gesetzliche Vorgaben oder der Wettbewerbsdruck verkürzen die Zyklen, in denen Unternehmen sich mitsamt der ganzen Belegschaft verändern oder strategisch neu ausrichten müssen. Herkömmliche Qualifizierungsmaßnahmen und Lernformen greifen hier zu kurz und können zudem nicht Schritt halten mit dem hohen Veränderungstempo.
Praxisnah und bedarfsgerecht: Flexible Methoden-Bausteine für agiles Lernen
Wie gelingt es Unternehmen, Lernen agil am Bedarf auszurichten, flexibel neben dem Unternehmensalltag umzusetzen und dennoch Qualität im Lernen zu sichern sowie dem strategischen Weiterbildungsplan zu folgen? Quasi das Beste aus informellem Lernen, formaler Qualifizierung und Kompetenzmanagement zu nutzen – ohne die Nachteile? Expertinnen und Experten aus Industrie und Wissenschaft, darunter die Soziologin Gabriele Korge vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, stellen in dem Buch »Agiles Lernen im Unternehmen« anhand von Praxisbeispielen und auf Basis von mehrjährigen Forschungsprojekten eine neue Lernform vor, die dies unterstützt. Ziel des Buchs ist es, Unternehmen aufzuzeigen, wie sie es schaffen können, die neuen Herausforderungen der Digitalisierung und Flexibilisierung zu meistern und in Lernkonzepten widerzuspiegeln.
»Learning by doing«: Im Veränderungsmanagement neue Maßstäbe setzen
Dass mit agilem Lernen neue Maßstäbe zum Beispiel auch im Veränderungsprozess gesetzt werden können, zeigt sich am Praxisbeispiel von MARVECS, einem Dienstleister der Healthcare-Branche. Hier wurde in nur zehn Tagen mit dem agilen Lernen ein Konzept umgesetzt, mit dem verantwortliche Manager am Projekt lernten, wie Lean Change Management geht. »Sie konnten das Projekt dadurch zielgerichtet vorantreiben – unter Beteiligung der Betroffenen. Das hat alle Beteiligten erkennbar motiviert und Spaß gemacht«, stellt Gabriele Korge, Mitherausgeberin und Projektleiterin am Fraunhofer IAO, fest. »Andere Praxisbeispiele zeigen, wie sich Mitarbeitende mit Spaß und großem Erfolg in neue, digitalisierte Prozesse einarbeiten oder mit Unternehmenswerten auseinandersetzen«, ergänzt Korge. Am 10. November 2020 stellen die Herausgeber*innen Jörg Longmuß (Sustainum - Institut für zukunftsfähiges Wirtschaften, Berlin), Gabriele Korge (Fraunhofer IAO, Stuttgart), Agnes Bauer (ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen, Universität Ulm) und Benjamin Höhne (Fernstudieninstitut der Beuth Hochschule für Technik, Berlin) das Buch in einem DigitalDialog für interessierte Unternehmen sowie Pressevertreterinnen und -vertreter vor (mehr Informationen siehe Infobox).
Das Buch stellt Agiles Lernen im Unternehmen umfassend dar. Der erste Teil beschreibt den Ansatz »Agiles Lernen im Unternehmen« umfassend. Im zweiten Teil werden sieben ausgewählte agile Lernprojekte aus sehr unterschiedlichen Unternehmen vorgestellt. Der dritte Teil beschreibt, worauf es zur Umsetzung des agilen Lernens ankommt und wie Unternehmen sich darauf vorbereiten können.