Vom Projekt »Cloud Mall BW« zum realen Ökosystem-Betrieb für innovative Projekte
Das Projekt »Cloud Mall BW« unterstützt bereits seit November 2018 Unternehmen in ihren Kooperationsbestrebungen. Das Konsortium um die vier Partner – das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA sowie das Institut für Enterprise Systems (InES) und bwcon Research gGmbH – hat dabei bis heute 33 Praxispiloten mit 66 unterschiedlichen Unternehmen erfolgreich abgeschlossen und für Interessierte dokumentiert. Aus den Projektaktivitäten heraus ist ein agiles Ökosystem an Cloud-basierten Services und vernetzten Unternehmen entstanden, das ab dem 1. Januar 2022 in den realen Betrieb übergehen wird. bwcon GmbH und StromDAO GmbH werden gemeinsam als Betreiber des Ökosystems die Kooperations- und Netzwerkaktivitäten kleiner und mittlerer Unternehmen weiterverfolgen und diese in Pilotprojekten, d. h. von der Partnerfindung bis hin zur Entwicklung eines marktreifen Angebots, begleiten und unterstützen. Gerade für die Vielzahl an spezialisierten Anbietern mit IT-affinem Angebot in Baden-Württemberg wird der Projektinkubator einen spannenden Rahmen für Unternehmen bieten, innovative Angebote zu testen und zur Marktreife zu führen.
Ergänzungsprojekt zu »Cloud Mall BW« greift Trendthema Daten- und Serviceökosysteme auf
Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich intensiv an europäischen Digitalisierungsaktivitäten, um die Region nachhaltig zu fördern und das Ziel zu verwirklichen, eine digitale Leitregion Europas zu werden. Eine der aktuellen Schlüsselaktivitäten ist hier der Auf- und Ausbau von Daten- und Serviceökosystemen basierend auf GAIA-X, sowie möglicherweise anderen vergleichbaren Frameworks, die im Rahmen dieses Ergänzungsprojekts betrachtet werden. Viele dieser Initiativen unterstützen die effiziente Zusammenarbeit von Unternehmen in Netzwerken auf Basis gemeinsamer Datennutzung und kollaborativer Geschäftsmodelle. Im Ergänzungsprojekt zu »Cloud Mall BW« wird dies nun in einem Ansatz aus realer Umsetzung unter praxisnahen und wissenschaftlichen Rahmenbedingungen aufgegriffen. Speziell kleine und mittlere Unternehmen aus Baden-Württemberg sollen dabei unterstützt und an die Thematik herangeführt werden. Ein weiterer strategischer Partner wird dabei ergänzt, der das Bindeglied zu Frameworks wie GAIA-X und anderen vergleichbaren Frameworks wie zum Beispiel International Data Space (IDS) bildet. Das Fraunhofer ISST ist maßgeblich am Aufbau und der Entwicklung von GAIA-X beteiligt und kann so Erfahrungen zu Daten- und Serviceökosystemen aus erster Hand vermitteln.
Unternehmen wird einfacher und nachhaltiger Einstieg in Thematik ermöglicht
Interessierte Unternehmen können sich über die Projektwebsite zum neuen Ideenwettbewerb informieren und bis zum 16. August 2021 mit ihrer Idee bewerben. Die ausgewählten Ideen werden dann im Zeitraum von September bis November 2021 durchgeführt. Für mitwirkende KMU bietet sich im Ergänzungsprojekt die Chance, in einem wissenschaftlichen, aber auch praktisch-experimentellen Rahmen schnell eigene Einsichten und Erfahrungen zu den aktuellen Frameworks und zur gemeinsamen Datennutzung und kollaborativen Geschäftsmodellen zu sammeln. So werden sie bei der Konzeption ihrer gemeinsamen Aktivität vom Aufbau und Zusammenfinden des Konsortiums, der Herausarbeitung der einzelnen Rollen der beteiligten Partner, bis hin zu technischen Fragestellungen der Umsetzung unterstützt. Die gewonnenen Erkenntnisse kommen dabei nicht nur den beteiligten Unternehmen zugute, sondern werden aufbereitet und dokumentiert, um diese auch weiteren interessierten KMU als Blaupause für ihre Aktivitäten zur Verfügung zu stellen.
Projektfokus liegt auf Erforschung der Beteiligung in Frameworks sowie realer Umsetzung von Projektideen
Das Projekt sieht vor, die aktuellen Aktivitäten und Frameworks ausgewählter Ökosysteme, u. a. GAIA-X, das Referenzarchitekturmodell der International Data Space Association (IDSA) und die Verwaltungsschale im Kontext des Referenzarchitekturmodells Industrie 4.0 (RAMI 4.0) für Unternehmen transparenter zu machen. So untersuchen die Expert*innen zum Beispiel, wie die aktuellen, auch technischen, Voraussetzungen bei Cloud-Service-Anbietern aussehen, um an bestehenden Initiativen zur gemeinsamen Datennutzung und kollaborativen digitalen Geschäftsmodellen teilzunehmen. Zudem erforschen sie, wie diese Bestrebungen seitens der Wissenschaft und der Politik sinnvoll unterstützt werden können, um eine stärkere Vernetzung der IT-Anbieter und IT -Dienstleister untereinander und mit traditionellen Branchen wie Produktion, Handel und Handwerk noch intensiver voranzutreiben. Die Erkenntnisse werden anhand von einem bis drei Praxispiloten mit jeweils einem Konsortium bestehend aus mindestens einem KMU aus Baden-Württemberg und mindestens einem weiteren kooperierenden Unternehmen im Rahmen eines Praxispiloten evaluiert, um darauf aufbauend Handlungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten. Interessierte Unternehmen können sich unter angegebenen Kontaktdaten mit dem Projektteam in Verbindung setzen.