Kompetenzmanagement flankiert Unternehmensstrategie und -anforderungen
Die modulare Systematik sieht in einem ersten Schritt die Beantwortung der Frage vor, welche Auswirkungen die organisationalen Ziele im Zuge veränderter Märkte und neuer Technologien auf die Beschäftigten haben. Hier helfen beispielsweise Business-Model-Blueprints, die die Autoren anhand eines Ingenieur-Bildungsanbieters veranschaulichen. Damit der Organisation alle erforderlichen Kompetenzen für ihre Strategie zur Verfügung stehen, geht es anschließend um die Spezifikation eines Kompetenzmodells, das in einem SOLL-IST-Vergleich den bereits vorhandenen aufgaben- und prozessbezogenen Kompetenzen der Beschäftigten gegenübergestellt wird. So können bestehende Kompetenzlücken erkannt und entsprechende Entwicklungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Mitautor des Vorgehensmodells Alexander Karapidis ergänzt: »Ohne eine Anbindung an Unternehmensbedarfe bleibt das Kompetenzmanagement zumeist reiner Selbstzweck. Es ist zusätzlich notwendig, ein klares Mandat aus der Unternehmensleitung zu haben, um Kompetenzmanagement erfolgreich durchzuführen.« Dazu sei es notwendig, die erforderlichen Kompetenzen zur Bewältigung von Arbeitsprozessen zu identifizieren, um die Jobrollen für die Arbeitsbewältigung optimal auszurichten, so Karapidis weiter. Um den Nutzen der Maßnahmen zu evaluieren, sollte im letzten Schritt eine Bilanzierung des gesamten Prozesses erfolgen. Zur Dokumentierung und Auswertung der Kompetenzbedarfsermittlung weisen die Autoren auch auf eine geeignete Softwareunterstützung hin, beispielsweise mit KI-gestützten Features. Zudem wird auch Fokus auf die Besonderheiten kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) gelegt, die auf eine leichte Handhabung und einen geringen Pflegeaufwand des Kompetenzmanagements achten sollten.