Ob im Metaverse oder in anderen interaktiven 3D-Welten: Die Kombination verschiedener Visualisierungsmethoden wie z.B. Modellierung und Abbildung auf Spieleplattformen oder das Capturing von realen Umgebungen mittels Photogrammetrie sowie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ermöglicht eine realistische Darstellung, Animation und Interaktion mit virtuellen Doppelgängern. Immer mehr Unternehmen experimentieren mit den Spielarten digitaler Charaktere. Qatar Airways ist beispielsweise mit dem weltweit ersten virtuellen Kabinenpersonal ins eigene Metaverse, genannt »QVERSE« vorgestoßen. Auch wenn das Projekt wegen der eher »unheimlich« aussehenden digitalen Menschen kritisiert wurde: Nicht nur angesichts fehlender Personalressourcen u.a. im Servicebereich lohnt es sich für Unternehmen, die Potenziale dieser Technologien unter die Lupe zu nehmen.
Täuschend echt: Neuronale Netze sorgen für realistische Darstellung und Interaktion
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat als Showcase nun den eigenen Namenspatron Joseph von Fraunhofer per hochaufgelösten Avatar zum Leben erweckt. Basis dafür sind Lösungen und Technologien für die Zusammenarbeit im virtuellen Raum, die von den Expertinnen und Experten des Instituts bereits entwickelt wurden. Damit der »virtuelle Joseph« mobil einsetzbar ist, hat das Forschungsteam des Fraunhofer IAO diesen, gemeinsam mit Technologiepartnern auf einer mobilen High-End-LED-Wand realisiert. Der Avatar wirkt durch seine natürlichen Bewegungen sowie eine lippensynchrone, flüssige Sprache und die Reaktion auf Gesten und Ansprache täuschend echt.
Der Showcase des Fraunhofer IAO veranschaulicht, dass auf Grundlage beliebiger visueller und inhaltlicher Quellen jede denkbare Person in einen Digitalen Zwilling oder virtuellen Charakter im Metaverse »auferstehen« kann. Mit Hilfe neuronaler Netze lassen sich Gesichtszüge, Kleidung, der Klang der Stimme und Bewegungen abbilden und in ein Faksimile verwandeln. Die virtuelle Figur kann in frei gestaltbaren Umgebungen eingefügt werden und kann dort vielfältige Aufgaben erledigen: Sei es als Servicekraft in der Lobby, als Verkaufspersonal in einem Geschäft oder als erläuternde Begleitperson für die Schritte eines komplexen Bauprojekts: der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Zudem ist der Einsatz skalierbar: von lebensecht auf der großen LED-Wand bis hin zum »Talking Head«, eingebettet auf einer Webseite.
Fraunhofer IAO bietet umfassende und individuelle Begleitung auf dem Weg ins Metaverse
Nach der erfolgreichen Erprobung des digitalen Joseph, bietet das Fraunhofer IAO interessierten Unternehmen die neue Entwicklung als individuell gestaltbare Dienstleistung an. »Unsere Leidenschaft ist es, Unternehmen oder Organisationen dabei zu unterstützen, ihren Platz im Metaversum zu finden: Egal, ob sie ihren Gründer als virtuellen Charakter auferstehen lassen oder eine virtuelle Firmenzentrale umsetzen möchten«, sagt Dr. Stephan Wilhelm, Leiter Kommunikation und Netzwert am Fraunhofer IAO. Er beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit der möglichst lebensnahen Virtualisierung von Gebäuden und Räumen, z.B. im Rahmen des Projekts Future Work 360 Grad. Das Angebot des Fraunhofer IAO umfasst das Application-Design sowie die Beratung dazu, die Adaption neuester Game-Engine-Technologie, die Analyse der geeigneten KI-basierten Technologie und die Konzeption und Umsetzung aus einer Hand.