Die Quantum-Community war am 10. und 11. Oktober 2023 zu Gast im Herzen der Landeshauptstadt, als die internationale Fachmesse für Quantentechnologie »Quantum Effects« dazu einlud, sich im Bereich Quantencomputing und Quantentechnologie inspirieren zu lassen und das enorme Potenzial dieser Schlüsseltechnologie an den Ständen von über 70 Ausstellenden aus dem In- und Ausland zu erkunden. Die Messe bot dem interessierten Publikum auch in diesem Jahr wieder eine Plattform für Innovation, Inspiration und Kollaboration im Bereich Quantencomputing und Quantentechnologie und präsentierte ein fachlich hochwertiges wie abwechslungsreiches Rahmenprogramm.
Mit QuantumBW Akteure vernetzen und Wissen bündeln
Im Zentrum der Messehalle lud der QuantumBW-Landesstand zum intensiven Austausch ein. Für das hier vertretene Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO standen insbesondere die im Landesprojekt »SEQUOIA End-to-End « erarbeiteten Quantensoftware-Lösungen für industrielle Anwendungen im Fokus. Die beiden Ministerinnen Frau Dr. Hoffmeister-Kraut, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus BW, und Frau Olschowski, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst BW, betonten bei der Eröffnung die großartigen Chancen von QuantumBW, um die Entwicklung der Quantentechnologien von Anfang an mitzugestalten: »Im weltweiten Wettbewerb sind die Karten noch nicht gelegt und wir haben die Möglichkeit, ganz vorne mit dabei zu sein. Wir brauchen das Ökosystem, um in diesem Bereich, in dem es viel Neues zu entdecken gibt, erfolgreich zu sein. Das unterstützen wir natürlich als Land«, fasst Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut die Bedeutung von QuantumBW zusammen. »Die Grundidee ist, dass Wissenschaft und Wirtschaft intensiver zusammenarbeiten und der Transfer besser funktioniert. Wir haben im Land eine breit verteilte Expertise in der Grundlagenforschung und im Anwendungsbereich. Jetzt geht es darum, beide Seiten enger zusammenzubringen«, so Wissenschaftsministerin Olschowski. Dass die Quantum Effects hierfür künftig als Plattform dient, betont auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann in seinem Grußwort: »Technologieförderung ist in Baden-Württemberg kein Papiertiger – wir wissen, wie es geht. Und mit der Quantum Effects haben wir einen weiteren Magneten im Land dafür.«
Erfindungen schaffen Notwendigkeiten – Kurzschulung »Quantum Computing Compact« vermittelt erste Grundlagen
Ein grundlegendes Verständnis der neuen Quantentechnologien ist die Basis für deren zukünftige Nutzung. Die Aus- und Weiterbildung der Expertinnen und Experten von morgen ist daher ein zentrales Ziel von QuantumBW. Die Kurzschulung »Quantum Computing Compact« bot dazu in drei Sessions eine kompakte Einführung: von den Grundlagen über die Implementierung bis hin zur Anwendung. Zunächst wurden die wichtigsten Grundlagen erläutert, von Qubits Bloch-Sphären bis hin zu Multi-Qubit-Systemen. Darauf folgte eine Einführung in das Open-Source-Software-Entwicklungskit »qiskit« durch IBM zur Implementierung von Quantenanwendungen. In der Anwendungs-Session wurden vertiefende Inhalte anhand einer beispielhaften Anwendung aus der Industrie mit Methoden des Quantum-Machine-Learning eingeführt und präsentiert.;
Das Netzwerk Quantum Village Ehningen auf der Quantum Effects
Ein besonderes Highlight war die mittlerweile neunte Auflage des »Quantum Village Ehningen«, das am zweiten Messetag live von der Messe übertragen wurde. Mit dem Sprung auf die internationale Bühne werden die anfänglichen Visionen des Netzwerks aus Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, IBM Deutschland, der Gemeinde Ehningen und dem Fraunhofer IAO immer greifbarer. In einer Live Coding Session demonstrierte Dr. Christian Tutschku, Leiter des Teams Quantencomputing am Fraunhofer IAO, die exemplarische Umsetzung eines Anwendungsfalls. Simone Kaiser des Center for Repsonsible Research CeRRI des Fraunhofer IAO gab mit ihrem Vortrag zu aktuellen Potenzialen und Bedarfen des Quantenökosystems Einblicke in eine laufende Interviewstudie.