Mit Open Data lebt es sich angenehmer: Dank der Gewinnung und Analyse öffentlich zugänglicher Daten können neue Dienste entwickelt werden, die das Leben leichter machen. Auch der Bildungscampus in Heilbronn soll nun von Open Data profitieren. Dazu wollen die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO herausfinden, welche Daten man am Campus problemlos erheben und nutzen kann, um die Aufenthaltsqualität zu erfassen und kontinuierlich zu verbessern.
Sensorik zur Gewinnung unkritischer Daten
Durch das Kompetenzzentrum für Logistik und Wertschöpfung LOGWERT bestehen gute Kontakte zur Hochschule Heilbronn und dem dortigen Hochschulcampus. »So kam die Idee bei uns auf, neue Informationsangebote für die Menschen auf dem Campus anzubieten, indem wir selber Daten mit Sensorik erfassen. Unsere Aktivitäten sollen der Startschuss für einen smarten und intelligenten Campus sein«, sagt Martin Feldwieser, der die Projektaktivitäten für das Fraunhofer IAO koordiniert.
Zwei Ziele sind bei dem Vorhaben besonders wichtig: Erstens sollen unkritische, also nicht personenbezogene Daten erhoben und verarbeitet werden. Denkbar ist die Messung von Schall, Temperatur, Beleuchtung, die Qualität des WLAN, Umweltdaten etc. Zweitens soll die Technologie vor Ort entwickelt und zusammengebaut werden. Dazu kooperieren die Fraunhofer-Forscher mit dem Heilbronner Entwicklerverein »Code for Heilbronn e.V.«. Der Verein richtet sich an technikbegeisterte junge Menschen aus Heilbronn und Umgebung, die gemeinsam experimentieren und an digitalen Werkzeugen arbeiten.
Kristian Lehmann, der am Fraunhofer IAO die Sensortechnik im Projekt verantwortet, ist Mitglied im Verein Code for Heilbronn. Er initiierte den lokalen Hackathon, der am 17. März in Heilbronn stattfinden wird. »Die Idee dahinter ist einfach: Wir beschaffen Sensorik zum Ausprobieren und haben ein paar Themenfelder definiert. Dann bringen wir junge Leute zusammen, die Spaß daran haben, mit Sensorik neue Lösungen zu realisieren. Was letztlich an Ideen und Lösungsansätzen herauskommt, wissen wir noch nicht – aber das ist ja das Spannende«, erklärt Lehmann seine Idee des Hackathons.
Mit Pizza und Cola zum Campus der Zukunft
Ziel des Projekts »Smart Campus Lab« ist es, bis zum Sommer 2018 ein erstes Set an Sensortechnik auf dem Bildungscampus Heilbronn zu installieren, welches Daten funkt, die öffentlich zugänglich sind. Dazu werden teils unkonventionelle Wege beschritten, denn die handelsübliche Technologie, die zum Einsatz kommt, wird von lokalen Akteuren eigenständig zusammengebaut und weiterentwickelt. »Wir wollen Heilbronn mittelfristig zum smartesten und komfortabelsten Campus in Baden-Württemberg machen«, sagt Martin Feldwieser. Der erste Schritt dazu ist der Hackathon am 17. März 2018, der neben Sensorik-Modulen auch Pizza und Cola für die Teilnehmenden bereithält.