Das Whitepaper und eine darauf aufbauende empirische Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sollen Hoteliers, Dienstleistungsanbietern, Quartieren und Kommunen helfen, die Potentiale einer Zusammenarbeit und die Rolle der Hotels innerhalb des eigenen Service Ökosystems besser zu verstehen. Sie zeigen auf, wie Hotels durch die Integration verschiedener Akteure innovative Serviceangebote schaffen und neue Umsatzpotenziale erschließen können. Akteure, wie Hotelgäste, lokale Gemeinschaften, Hotelmitarbeitende, Investoren und politische Entscheidungsträger bilden gemeinsam das Service Ökosystem eines Hotels und profitieren von einem besseren Verständnis ihrer Beziehungen, der geltenden Rahmenbedingungen und relevanter Einflussfaktoren.
Die Autorinnen des Whitepapers, Prof. Dr. Vanessa Borkmann und Ronja Gaulinger, bieten einen tiefen Einblick in das Konzept des Hotel Service Ökosystems und zeigen anhand von Praxisbeispielen, wie Hotels durch Kooperation und Synergien ihr Potenzial nutzen können. Das Whitepaper liefert konkrete Best-Practice-Beispiele und Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Gestaltung widerstandsfähiger Hotel Service Ökosysteme.
»Das Modell des Service Ökosystems zeigt auf, wie eine Verdichtung im Wertschöpfungsnetz zusätzliche Erlösquellen, neue Vermarktungsansätze, eine Frequenzsteigerung der Nachfrage sowie mehr Kontinuität (v. a. auch in Saisonbetrieben) generieren kann. Damit spannt sich rund um das Hotel ein neuer Chancenraum auf«, erklärt Prof. Dr. Vanessa Borkmann, Leiterin des Forschungsbereichs »Stadtsystem-Gestaltung« und Projektleiterin des »FutureHotel-Innovationsnetzwerks« am Fraunhofer IAO.
Hotels sind mehr als nur Übernachtungsorte
Viele Hotels haben ihre klassische Rolle als reine Übernachtungsorte für Reisende bereits erweitert. Dazu haben u. a. Konzepte des Co-Working oder die Öffnung von Food&Beverage-Outlets für externe Gäste beigetragen. Ihre zukünftig verstärkte Integration in lokale Gemeinschaften, etwa als Gemeinschaftszentren mit Infrastrukturdienstleistungen, kulturellen Angeboten und der gezielten Ansprache neuer Zielgruppen, bietet innovative, erweiterte Geschäftsmöglichkeiten und Erlöspotentiale. Hotels können darüber hinaus eine neue, bedeutende Rolle übernehmen, indem sie nicht nur Frequenzbringer und Arbeitgeber sind, die lokale Wertschöpfung und Infrastruktur stärken, sondern auch als Orte des Austauschs, der Kreativität und der Zusammenarbeit fungieren.
- Veränderte Rolle der Hotels: Hotels werden zukünftig eine größere Rolle in der Lebensqualität und den Dienstleistungen in Nachbarschaften und Gemeinden spielen.
- Neue Einnahmequellen: Es entstehen neue Umsatzquellen, wie beispielsweise Liefer- und Betreuungsdienste für das lokale Umfeld.
- Stärkung der Resilienz: Kurze Kommunikations- und Logistikwege sowie lokale Kooperationen erhöhen die Widerstandsfähigkeit von Hotels.
Ausblick: Empirische Studie und neue Projektphase
Im Januar 2025 wird die empirische Studie »FutureHotel – 360° Hotel Service Ökosystem« veröffentlicht, die Teil des Forschungsprojekts des »FutureHotel-Innovationsnetzwerks« ist. Das Fraunhofer IAO kündigt außerdem den Start der neuen Forschungsphase des »FutureHotel-Innovationsnetzwerks« ab dem 1. Januar 2025 an. Neue Partner sind herzlich eingeladen, sich dem Netzwerk anzuschließen.
Mit dem »FutureHotel-Innovationsnetzwerk« treibt das Fraunhofer IAO bereits seit vielen Jahren innovative Entwicklungen in der Hotelbranche voran und unterstützt deren Akteure bei der Innovationsentwicklung und einer erfolgreichen Transformation. Dabei wird fortwährend der Einfluss sozialer, ökologischer, politischer und technologischer Veränderungen untersucht. Das Innovationsnetzwerk fördert den Wissensaustausch und bietet praxisnahe Einblicke in relevante Themen wie nachhaltige und digitale Geschäftsmodelle, smarte Hotellösungen und Arbeitswelten.