Ob Corona-Pandemie, Klimawandel oder Energiekrise: Das aktuelle Weltgeschehen erfordert globales Handeln. Es genügt nicht mehr, sich bei der Lösungsfindung auf das eigene Land oder die eigene Disziplin zu beschränken. Das gilt auch und vor allem für die Wissenschaft. Die Coronapandemie hat gezeigt, wie wichtig es in Krisenzeiten ist, möglichst schnell viele Daten und Wissen aus aller Welt zu sammeln, um gezielt Gegenmaßnahmen oder einen Impfstoff entwickeln zu können.
Wissenschaftliche Exzellenz durch Peer Review-Verfahren
Vor diesem Hintergrund bietet die jährlich stattfindende »Applied Human Factors and Ergonomics Conference (AHFE) ein internationales Forum für die angewandte Arbeitswissenschaft und damit genau den richtigen Rahmen für die Forschungen des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. Mit 17 Beiträgen von mehr als 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Themenbereichen Design, Engineering, Healthcare sowie Manufacturing hat das Institut nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ einen wesentlichen inhaltlichen Beitrag zur Konferenz beigesteuert. Denn alle eingereichten Abstracts werden nach dem so genannten Peer Review-Verfahren zunächst von drei unabhängigen Gutachtern aus einem international besetzten Programmkomitee geprüft. Dieses bewertet die eingereichten Beiträge nach strengen Kriterien. So muss der Beitrag beispielsweise neue Erkenntnisse enthalten oder dem wissenschaftlichen State-of-the-Art entsprechen. Peer Review ist also ein wesentliches Werkzeug der Qualitätskontrolle beim Publizieren wissenschaftlicher Forschung.
Auszeichnungen: Best Paper Award und Honorable Mention Papers für drei Beiträge
Besondere Auszeichnungen gab es zudem für drei der eingereichten Beiträge: Der Beitrag »Interdisciplinary communication and advice under uncertainty in a pandemic« von Manfred Dangelmaier, Wilhelm Bauer und Zimu Chen wurde im Themenbereich »Human Factors in Disease Control and Pandemic Prevention« mit dem AHFE 2022 BEST PAPER AWARD ausgezeichnet. Ein inhaltlicher Schwerpunkt des Instituts bei der sehr breitgefächerten Konferenz lag auf dem Conference Track »Human Side of Service Engineering« (HSSE). Der ehemalige Institutsdirektor Walter Ganz war hier im Editorial Board vertreten, Rainer Nägele und Jens Neuhüttler leiteten zwei Session Chairs. Weitere zwei Beiträge haben es in HSSE-Track auch unter die so genannten ISSIP-HSSE Honorable Mention Papers 2022 der AHFE geschafft. Lena Ahner und Jens Neuhüttler, die sich im Rahmen der Initiative »Business Innovation Engineering Center (BIEC)« des Fraunhofer IAO mit der digitalen Transformation von kleinen und mittleren Unternehmen befassen, haben gemeinsam mit Nicole Gladilov unter dem Titel »An approach for developing and assessing sustainable business models« einen Ansatz vorgestellt, der Unternehmen bei der Entwicklung und Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten in ihrem Geschäftsmodell unterstützt. Janika Kutz und Jens Neuhüttler haben in Kooperation mit der TU Kaiserslautern in Person von Prof. Dr. Thomas Lachmann und Jan Spilski in ihrem Paper »Implementation of AI Technologies in manufacturing – success factors and challenges« Faktoren erforscht, die die Einführung von KI-Technologien in der Fertigung positiv beeinflussen.
»Der wissenschaftliche Austausch auf Konferenzen wie der AHFE macht nicht nur Spaß, sondern hilft auch dabei, neue Inspirationen zu erhalten und Forschungsergebnisse mit internationalen Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren – und diese damit auf eine noch breitere Wissensbasis zu stellen«, bilanziert Jens Neuhüttler.