Die Elektrobranche verändert sich massiv, und der Bedarf an Fachkräften steigt. Das Fraunhofer IAO entwickelt und erprobt mit Partnern im Projekt BexElektro ein modulares Bildungsangebot, das Beschäftigten attraktive Aufstiegschancen bietet.
Das Ziel ist ambitioniert: 15 Millionen Elektroautos sollen in sieben Jahren über Deutschlands Straßen rollen, und damit sie das können, stehen dafür dann eine Million Ladepunkte bereit. Das hat sich die Bundesregierung für 2030 als Ziel gesetzt. Zum Vergleich: Heute sind in Deutschland etwa eine Million rein elektrisch betriebene Fahrzeuge unterwegs, und es gibt rund 66 000 Ladepunkte. Geplant ist somit eine Erhöhung um jeweils etwa das Fünfzehnfache. Damit diese Rechnung aber aufgeht, braucht es einen entscheidenden Faktor: den Menschen.
Denn Ladestationen bauen sich nicht von allein auf. Sie reparieren sich nicht von selbst, und ein Autofahrender, der seinen E-Wagen zu Hause laden möchte, bekommt die passende Wallbox nicht bei seinem Autohändler. Es muss also Menschen geben, die sich mit diesem Thema auskennen, einen sich schnell entwickelnden Markt im Blick behalten, Interessenten beraten können. Fachleute, die in der Lage sind, entsprechende Lösungen zu installieren, sie zu warten, zu reparieren, auszutauschen und bei Bedarf wieder abzumontieren.
Und das ist nur ein Beispiel für den wachsenden Bedarf an Expertinnen und Experten im Elektrohandwerk im Zuge der Energiewende. Hinzu kommt die Umstellung auf regenerative Energiequellen: 2030 sollen mindestens 80 Prozent des deutschen Stroms aus erneuerbaren Energien kommen, vor allem aus Wind- und Sonnenkraft. Ein weiterer Baustein sind Gebäude, die künftig mit Wärmepumpen und Solaranlagen Energie produzieren oder als »Smart Homes« dank intelligenter Technologie Energie sparen können – oder gar beides. Entwicklungen, die deutlich machen, dass Deutschland an der Schwelle einer Elektrifizierung gigantischen Ausmaßes steht. Schon heute ist der Fachkräftemangel hier dramatisch,und wenn man dem nicht bald entgegenwirkt, wird die Energiewende auf sich warten lassen müssen.