Kann Urban Farming in Zukunft zur Versorgungssicherheit der Menschheit beitragen? Und was würde das für unsere Städte bedeuten? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Forschende und Kunstschaffende im Münchner Kreativquartier Werksviertel-Mitte.
Die größte Rooftop-Farm der Welt findet sich auf dem Dach einer Messehalle in Paris: Auf rund 14 000 Quadratmetern gedeihen hier Erdbeeren, Tomaten und andere essbare Pflanzen. Die gesamte Anbaufläche beträgt dank vertikaler Beete gar 80 000 Quadratmeter, tägliche Ernte in der Hauptsaison: bis zu eine Tonne Obst und Gemüse.
Eine Stadt, die sich selbst mit Lebensmitteln versorgt: Die Idee klingt verlockend. Doch kann Urban Farming wirklich zur Versorgungssicherheit der Menschheit beitragen? Mit dieser Frage haben sich Forschende des Fraunhofer IAO unter der Projektleitung von Prof. Dr. Vanessa Borkmann auseinandergesetzt. Im Rahmen des Projekts »Immersive Urban Food Landscapes« haben sie den Bedarf an Lebensmitteln sowie die Möglichkeiten von deren Produktion und Nutzung im »Werksviertel-Mitte« in München untersucht. Sie wollten wissen, welche Formen von Urban Farming sich hier lohnen würden und wie aktuelle Trends im Outdoor und Indoor Farming, Digitalisierung, Kreislaufkonzepte sowie Innovationen wie Multiaquaponik, hochleistungsfähige Produktionssysteme oder Precision Farming in die Umsetzung gebracht werden können.