Haus der Wissensarbeit
Das wissenschaftliche Know-how des Fraunhofer IAO in den Bereichen Virtual Engineering und Workspace Innovation floss kontinuierlich in die Gestaltung des Zentrum für Virtuelles Engineering ZVE ein. Der digitalisierte Planungs- und Bauprozess sowie die 3D-Visualisierung in Virtual Reality erlaubt die Parametrisierung der komplexen Gebäudestrukturen, erleichtert das Planen in Varianten und ermöglicht z. B. die (teil-) automatisierte Fertigung von Bauelementen.
Mehr Planungssicherheit mit Virtual Reality
Mittels virtueller Realität können Produkte für den Menschen räumlich visualisiert und erlebbar gemacht werden. Durch Simulation kann man schon sehr früh im Entwicklungsprozess überprüfen, ob neue Systeme wie geplant funktionieren und hergestellt werden können. Rundgänge durch das virtuelle Gebäude-Mock-up, und die Visualisierung von Simulations- und Planungsdaten am Gebäude schaffen eine erhöhte Planungssicherheit.
Bei der Planung des ZVE konnten auf Basis der 3D-Modelle Simulationen zur Akustik, Klima und Beleuchtung durchgeführt und die Ergebnisse im weiteren Prozess berücksichtigt werden. Planungsfehler wurden so weitestgehend vermieden.
Mit dem Bau des ZVE hat das Fraunhofer IAO am eigenen Objekt die Möglichkeiten des Virtuellen Engineerings unter Beweis gestellt. Forscher und Ingenieure am ZVE arbeiten interdisziplinär an diesen Technologien und Methoden und unterstützen Unternehmen bei der Einführung und Weiterentwicklung der digitalen Produktentstehung. Virtuelles Engineering trägt dazu bei, die Wettbewerbsposition von Unternehmen im Wettlauf um Innovation, Qualität und Kosten zu stärken und den Markterfolg in globalen Märkten zu sichern.
Gebäudeinnovation für Energieeffizienz- und Nachhaltigkeitsaspekte
Das Energiekonzept basiert auf einer Geothermieanlage mit mehreren 170 m langen Erdsonden zur Gewinnung von regenerativer Energie aus dem Erdinneren. Diese wird durch Wärmetauscher und betonkernaktivierte Decken zur Kühlung und Grundlastheizung ergänzt. Neben wassergefüllten Rohren befinden sich in den Decken auch luftgefüllte Kunststoffkugeln. Über diese Hohlkörperdecken konnte der Betonbedarf und damit die statische Belastung zugunsten höherer Spannweiten und stützenfreier Räume reduziert werden.
Die innovative Gebäudeautomatisierung regelt auch Wärme, Kälte, Lüftung (Klima) und Licht. Der Tank der Sprinkleranlage wird als Energiespeicher für Abwärme aus dem Gebäude genutzt, z. B. von den Rechnerräumen oder den Hochleistungsprojektoren der Virtual- Reality-Labore. Ein Energiemess- und -monitoringsystem analysiert die Wirkung der verschiedenen Maßnahmen.