Innovationsnetzwerk »Klimaneutrale Unternehmen«

Gemeinsam Innovationsfähigkeit steigern, Wertschöpfung sichern

Mit den Klimaneutralitätszielen bis 2045 sind Unternehmen zunehmend zum Handeln aufgefordert. Klimaschutzmaßnahmen sind sowohl gesellschaftlich als auch für den Erhalt der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Unternehmen relevant. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO erarbeitet deshalb mit dem Fraunhofer IPA, dem EEP und IAT der Universität Stuttgart sowie weiteren Forschungspartnern innovative Lösungspakete für Unternehmen, diese Maßnahmen Schritt für Schritt umzusetzen.

Branchenübergreifende Themenfelder für die Gestaltung betrieblichen Klimaschutzes

Das Innovationsnetzwerk »Klimaneutrale Unternehmen« bietet rund um die Themenfelder Energieversorgung, betriebliche Mobilität, digitale und hybride Arbeitsformen, Strategie und Governance, Mitarbeitersensibilisierung u.v.m. wertvolle Impulse zur nachhaltigen Entwicklung. Das Innovationsnetzwerk »Klimaneutrale Unternehmen« richtet sich an Industrieunternehmen aller Branchen und Größen, die klimaneutral werden möchten. Es bildet die ideale Plattform für Industrieunternehmen, um im Austausch mit Forschungsinstituten und Akteuren aus der industriellen Praxis relevante Fragestellungen zur Klimaneutralstellung zu diskutieren. Insbesondere die Leistungsbereiche des Fraunhofer IAO  rund um die Transformation zur Klimaneutralität von Unternehmen ermöglichen dabei einen ganzheitlichen Blick.

Ihr Mehrwert

Gemeinsam Innovationsfähigkeit steigern, Wertschöpfung sichern

Im Fokus des Innovationsnetzwerks steht das Weitergeben von wissenschaftlich fundiertem Wissen, um somit Unternehmen bei der erfolgreichen Gestaltung eines betrieblichen Klimaschutzes zu unterstützen. In regelmäßigen Veranstaltungen, Newslettern und Workshops werden dafür innovative Lösungspakete zur Klimaneutralstellung vorgestellt, Treiber und Trends identifiziert und analysiert sowie aktuelle Themen und Neuigkeiten diskutiert. Unternehmen, die bereits erfolgreiche Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt haben, teilen ihre Erfahrungen aus erster Hand. 

Zudem profitieren die Teilnehmenden des Netzwerks mithilfe von Demonstrationsprojekten von der wissenschaftlichen Expertise aus der Forschung und erfahren, an welchen Stellen und mit welchen Instrumenten sie ihr Unternehmen klimafreundlich aufstellen können. So entsteht ein praxisnahes Angebot sowohl für Unternehmen, die bereits umfängliche Maßnahmen initiiert haben, als auch für jene, die ihre ersten Maßnahmen noch planen. Zugleich haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit anderen Unternehmen zu vernetzen, die vor den gleichen Herausforderungen stehen. Damit wird der Bedarf nach externen Informationen, Impulsen und neuen Partnerschaften gedeckt.

Die gewonnenen Erkenntnisse können direkt in die eigene strategische Innovationsplanung einbezogen werden. So können Teilnehmende neue Marktchancen und Effizienzgewinne identifizieren, die eigene Positionierung verbessern sowie darauf aufbauend neue Produkt- und Wertschöpfungsumfänge ableiten. Damit bereiten sie sich frühzeitig auf die anstehende Transformation durch z. B. politische Rahmenbedingungen oder gesellschaftlichen Druck vor. Darüber hinaus können sie die von Fraunhofer bereitgestellten Materialien bei eigenen Kommunikationsmaßnahmen gegenüber Mitarbeitenden, Führungskräften, Kunden und der Öffentlichkeit einsetzen.

 

Mehrwerte des Netzwerks

Innovationsnetzwerk als Enabler und Katalysator für zukünftige Wertschöpfung

Leistungen im Innovationsnetzwerk »Klimaneutrale Unternehmen«: Das erwartet Sie in den 2 Jahren Projektlaufzeit.

Mehrwerte des Netzwerks

  • Vorwettbewerblicher, interdisziplinärer Austausch zu aktuellen Trends als Grundlage zur frühzeitigen Reflexion und Ableitung eigener Aktivitäten
  • Impulse zu innovativen Themen, die selektiv im eigenen Unternehmen weiter vorangetrieben werden können
  • Neue Produktideen und Projekte der Netzwerkmitglieder untereinander durch Vernetzung und Diskussion
  • Eigene Standortbestimmung durch Austausch mit Netzwerkpartnern
  • Offenheit und Kultur im Unternehmen als wesentlicher Erfolgsfaktor um Netzwerkimpulse für eigene Arbeiten nutzen zu können
  • Zugang zu Fachwissen durch Vorstellung von Forschungsergebnissen und bilateralem Austausch
  • Out of the Box-Denken durch gänzlich neue Impulse und Workshopformate
  • Schnelleres Lernen und bessere Einschätzung von aktuellsten Entwicklungen durch kollaborativen Ansatz
  • Neue Partnerschaften aus denen wertvolle Synergiepotenziale entstehen
  • Zugang zum Fraunhofer-Expertennetzwerk und darüber hinaus (bspw. gemeinsame öffentlich geförderte Projekte)

Netzwerktreffen: 6x während der Netzwerkphase

  • Informelle Vorabendtreffen in gemütlicher Atmosphäre zum persönlichen Austausch
  • Ganztätige Arbeitstreffen vor Ort bei den verschiedenen Netzwerk-Unternehmen
  • Jeweils Fokus auf einen aktuellen Themenschwerpunkt der Klimaneutralität wie z. B. Wärmeversorgung, Mobilität,…
  • Praxisnahe Einblicke durch externe Referierende, Workshops, Best-Practice-Beispiele, Einblicke in die Unternehmen vor Ort

Symposium: 2x während der Netzwerkphase

  • Vorabendtreffen für Netzwerkmitglieder
  • Ganztagesveranstaltung für Öffentlichkeit zugänglich (Teilnahmegebühr)
  • Kostenlos für Netzwerkunternehmen
  • Keynotes, Vorträge, Podiumsdiskussion und Parallel-Workshops zu aktuellsten Fragestellungen und Themen der Klimaneutralität

Newsletter: Monatlich

  • Aktuelles aus Politik und Forschung, Best-Practices von Unternehmen und relevante Publikationen
  • Informationen über relevante Events
  • Fachlich vorsortiert und für Sie ausgewählt, das Wichtigste auf einen Blick!

Workshop Mitarbeitendensensibilisierung: Zwei Online-Termine

  • Zwei Workshop-Termine, online, halbtägig
  • Teilnahme für alle Ihre Mitarbeitenden möglich
  • Mitarbeitende für ihre Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität sensibilisieren
  • Handlungsmöglichkeiten und Praxisbeispiele des Mitarbeiterengagements aufzeigen
  • Darstellung und Diskussion von Best Practices, z. B. Green Pioneers Community bei der Telekom
  • In der letzten Netzwerkphase wurden mit 38 Mitarbeitenden mehr als 80 Ideen und Impulse für Klimamaßnahmen gesammelt

Individueller Regional-Workshop für Ihr Unternehmen: In Premium-Mitgliedschaft inklusive

  • Individueller Workshop exklusiv für Ihr Unternehmen
  • Zu selbst gewähltem, aktuellen Thema oder Herausforderung
  • Ziel: Erarbeitung einer individuellen Lösung unter Einbeziehung relevanter regionaler Anspruchsgruppen; Förderung regionaler »Klima-Partnerschaften«
  • Ort und Zeit nach Abstimmung, Individuell auf Ihre Anforderungen zugeschnitten

Netzwerkphase I (2021 – 2023)

Die erste Netzwerkphase wurde erfolgreich von November 2021 bis Oktober 2023 durchgeführt. Folgende Unternehmen waren aktive Mitglieder:

  • Heidelberger Druckmaschinen AG
  • WITTENSTEIN SE
  • Deutsche Rentenversicherung Berlin-Brandenburg
  • WWS Elektrizitätswerke
  • Koenig & Bauer AG
  • ifm group services gmbh
  • Drees & Sommer
  • Schwarz Campus Service GmbH & Co. KG
  • ABB AG
  • Intense AG
  • Interface Deutschland GmbH

In unseren bisherigen Netzwerktreffen haben wir uns folgenden Themen genauer gewidmet:

  1. Der Weg zur Klimaneutralität
  2. Dekarbonisierung im Bauwesen und Gebäudesektor
  3. Wärmebereitstellung und Abwärmenutzung
  4. Energieeffizienz und betriebliche Mobilität
  5. Nachhaltigkeit durch Digitalisierung
  6. Kommunikation und Reporting

Hinzu kamen zwei Netzwerk-Symposien zu den Themen »Wie wird Ihr Unternehmen klimaneutral?« und »Klimaneutrale Unternehmen – Wasserstoff als Teil der Lösung?«. Nachfolgend Eindrücke vom Symposium »Spitzentreffen Klimaneutrale Unternehmen« mit einer Eröffnungsfeier durch Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Podiumsdiskussion u.a. mit Herrn Prof. Michael Braungart sowie Kleingruppen-Workshops in Stuttgart im November 2022.

Unsere Mitglieder erhielten 24 Netzwerk-Newsletter zu aktuellen Meldungen im betrieblichen Umweltschutz wie etwa die EU-Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen, die CO2-Reduzierung in Scope 3, betriebliche Energiespar-Strategien etc.

Zudem wurden erfolgreiche Workshops zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden (Staff Awareness Workshops) durchgeführt. Mit 38 Mitarbeitenden wurden mehr als 80 Ideen und Impulse für Klimamaßnahmen gesammelt.

Studie Teil 1: »Auf dem Weg zur Klimaneutralität – Unternehmen, was planen sie und wo brauchen sie Hilfe?«

© LeManna - iStock

Die Studie untersucht Kernthesen im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung der produzierenden Industrie. Dabei werden folgende Aspekte analysiert:

  1. Pläne und Strategien der Unternehmen: Es wird untersucht, welche konkreten Maßnahmen und Ziele Unternehmen für ihre Dekarbonisierung setzen, insbesondere in Bezug auf die Emissionen in den Scopes 1, 2 und 3, sowie den produktbezogenen Emissionsfußabdruck.
  2. Unterstützungsbedarf der Unternehmen: Es wird ermittelt, wo Unternehmen Hilfe und Unterstützung benötigen, um ihre Dekarbonisierungsziele zu erreichen. Dabei werden Herausforderungen wie der Ausbau erneuerbarer Energien, die Emissionsbepreisung und die Planungssicherheit betrachtet.
  3. Erreichbarkeit der Klimaziele: Es wird geprüft, wie realisierbar die Klimaziele der produzierenden Industrie sind und welcher Fortschritt bei der Dekarbonisierung der Energiequellen (Scope 2) und der Reduktion der Scope 3-Emissionen erreicht wird.
  4. Druck der Lieferkette: Es wird überprüft welche Auswirkungen Klimaziele von Unternehmen auf die vor- und nachgelagerte Lieferkette haben.
  5. Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen: Die Auswirkungen der Dekarbonisierungsbemühungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen werden betrachtet, unter Berücksichtigung von Kostenstrukturen, Ressourceneffizienz und globalen Marktbedingungen, sowie -anforderungen.

Die Studie liefert detaillierte Einblicke in diese Themenbereiche und gibt Empfehlungen für Unternehmen, um ihre Dekarbonisierungsstrategien zu optimieren und ihre Ziele erfolgreich umzusetzen. Die Ergebnisse deuten ferner darauf hin, dass bei vielen Unternehmen die Unterstützungsbedarfe erst bewusst werden, wenn der jeweilige Schritt unmittelbar ansteht.

Autoren:

  • Dipl.-Volksw. Stefan M. Büttner
  • Marie Louisa Stephanie Förther

Herausgeber:

  • Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
  • Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
  • Institut für Energieeffizienz in der Produktion EEP, Universität Stuttgart
  • Institut für Arbeitswirtschaft und Technologiemanagement IAT, Universität Stuttgart

Jahr:

2023

Förderhinweis:

Die Studie ist im Kontext des Projekts „Innovationsnetzwerk Klimaneutrale Unternehmen“ entstanden.

Download

Die Studie ist über das unten stehende Formular kostenlos erhältlich.

Studie Teil 2: »Auf dem Weg zur Klimaneutralität – Unternehmen, wo stehen sie und wie können sie vorankommen?«

© LeManna - iStock

Dieses Impulspapier untersucht den aktuellen Stand der Klimaneutralität in deutschen Unternehmen. Es stellt den Fraunhofer »Quickcheck Klimaneutralität« als Instrument zur Analyse des Ist-Standes vor sowie die zusammengefassten Ergebnisse von dessen Durchführung bei Partnerunternehmen aus dem Netzwerk »Klimaneutrale Unternehmen«. Darüber hinaus werden erste Handlungsempfehlungen zu Emissionseinsparungen sowie konkrete Fallbeispiele für umgesetzte Maßnahmen präsentiert.

Bei der Auswertung des Quickchecks wurden folgende Handlungsfelder betrachtet:

  1. Strategie und Governance
  2. Produkt und Produktion
  3. Mitarbeitende und Arbeitsorganisation
  4. Infrastruktur

Die Ergebnisse dieses Impulspapiers decken sich mit den Ergebnissen der ersten Studie . Dennoch zeigen sich Unterschiede in der Branchen- und Größenstruktur der Unternehmen hinsichtlich des Bekenntnisses zu Klimazielen, des Umsetzungsstandes sowie der Einschätzung von Chancen und Herausforderungen. Nur eine Minderheit strebt das konkrete Ziel der Klimaneutralität an. Allgemein ist die Bilanzierung von Treibhausgas-Emissionen noch nicht weit verbreitet und nur wenige kennen den genauen CO2-Fußabdruck des eigenen Unternehmens. Hinsichtlich der Maßnahmenumsetzung besteht eine hohe Bereitschaft zur Nutzung eigenerzeugter erneuerbarer Energien und etablierter Technologien. Bei der Entscheidung für oder gegen eine Klimaschutzinvestition steht die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen im Mittelpunkt. Als hemmende Faktoren werden besonders häufig eine ungewisse Wirtschaftlichkeit, fehlende Planungssicherheit, ein hohes Technologierisiko und fehlende personelle Ressourcen angegeben. Es besteht ein allgemeiner Wunsch nach mehr Planungssicherheit, mehr Fördermitteln und vereinfachten Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Autoren:

  • Frieder Schnabel
  • Dr. Anna-Lena Klinger
  • Marie Louisa Stephanie Förther

Herausgeber:

  • Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
  • Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
  • Institut für Energieeffizienz in der Produktion EEP, Universität Stuttgart
  • Institut für Arbeitswirtschaft und Technologiemanagement IAT, Universität Stuttgart

Jahr:

2023

Förderhinweis:

Die Studie ist im Kontext des Projekts „Innovationsnetzwerk Klimaneutrale Unternehmen“ entstanden.

Download

Die Studie ist über das unten stehende Formular kostenlos erhältlich.

Formular Download der Studie

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